Samstag, 25. August 2012

Beobachtungen zu Greuther Fürth - Bayern München

Die Fürther verloren in ihrem Bundesliga-Debüt verdient, wenn auch in der Höhe etwas unglücklich, mit 3:0 gegen die Bayern. Hierzu einige kurze Beobachtungen.

Greuther Fürth - Bayern München 0:3 (0:1)

Robben invers: Der Niederländer agierte wesentlich mehr invers als sein Gegenüber auf der rechten Seite. Da Holger Badstuber sehr Defensiv agierte wurde die linke Seite oft vernachlässigt um das Zentrum zu überladen.

Spielmacher Dante: Der Brasilianer war in seinem ersten Bundesligaspiel für die Münchener der klare Gestalter von hintenraus. Er  hatte 135 Ballkontakte und spielte 119 Pässe.

Anonymer Badstuber: Die Rolle als Linksverteidiger ist nicht seine Paraderolle. Dies wurde heute auch wieder deutlich. Doch der Nationalspieler löste diese sehr  gut. Er schaltete sich kaum nach vorne ein, dies tun die Außenverteidiger in dieser Saison aber generell nicht mehr soviel, gewann jedoch starke 75 Prozent seiner Zweikämpfe und stand hinten sicher.

Gustavos Ballsicherheit: Der Brasilianer brachte 98 Prozent seiner Pässe an den Mann. 

Mandzukic nicht im Spiel, aber effektiv: Der Neuzugang war wesentlich weniger ins Spiel eingebunden als noch im Supercup gegen die Dortmunder. In seinen 81. Spielminuten hatte er nur 19 Ballkontakte und spielte nur 8 Pässe. Er gewann jedoch gute 45 Prozent seiner Zweikämpfe, erzielte ein Tor und verzeichnete fünf Torschüsse.

Effektiver Müller: Der Torschützenkönig von 2010 war an fünf der letzten sieben Bayern-Treffer beteiligt. Heute glänzte er mit einem Tor und vielen wichtigen Läufen in die Tiefe, die Platz für seine Mitspieler öffneten. 

Ruppige Fürther: Der Aufsteiger versuchte mit vielen kleinen Fouls den Spielfluss der Bayern einzudämmen. Zwanzig Mal wurde ein Münchener regelwidrig gebremst.

Zu viele Fehlpässe: 24 Prozent aller Fürther Pässe waren Fehlpässe in Halbzeit eins. So kam man selten gefährlich nach vorne. Im Laufe des Spiels stabilisierte man sich, was allerdings auch dem klaren Spielstand geschuldet war.

Harmlose Fürther: Die Franken konnten sich nur selten in den Strafraum kombinieren. Nur zwei ihrer Torschüsse verzeichneten sie innerhalb des Sechszehners.

Kilometerfresser: Der Aufsteiger lief vier Kilometer mehr als die Bayern. So versuchte man mit hohem läuferischem Einsatz den Qualitätsunterschied auszugleichen.

Glückloser Fürstner: Der Mittelfeldmotor der Spielvereinigung erwischte einen gebrauchten Tag. Seine Fehlpassquote betrug zur Halbzeit 40 Prozent.

Überdrehter Fall: Der Neuzugang agierte viel zu ungestüm. Vier Fouls gingen auf das Konto des Stürmers, der schon nach einer Stunde stark Gelb-Rot gefährdet ausgewechselt werden musste.

Langer Hafer: Das Kleeblatt versuchte oft mit langen Bällen das Mittelfeld zu überbrücken. Jeder fünfte Pass war ein langer Ball.

Chancenlos in der Luft: Die Münchener gewannen unglaubliche 92 Prozent aller Luftduelle.

Rechtslastig: Beide Teams spielten am liebsten über ihre rechte Seite. So wurden 40 Prozent der Fürther und Münchener Angriffe wurden über diese Seite vorgetragen.

Rudelbildung Spieler des Spiels

Toni Kroos. Der Mittelfeldmann überzeugte in seiner Rolle als offensiver Sechser. Auch Defensiv war er stark: Kein Spieler gewann mehr Zweikämpfe als der Mann mit der Trikotnummer 39.

Fazit

Die Fürther agierten in der ersten Halbzeit sehr clever und stellten die Bayern vor große Probleme. Die Münchener konnten auch mit fast 70 Prozent Ballbesitz kaum Chancen rausspielen und profitierten nur von einer Standardsituation um in Führung zu gehen.

Nach der Führung wurden den Bayern wesentlich mehr Räume geöffnet, da die Fürther offensiver agieren mussten. Dies nutzen die Münchener gnadenlos aus, da Robben, Müller und Shaqiri nun mehr Platz hatten. Die Tore fielen in ihrer Art und Weise jedoch allesamt glücklich: Ein Eckballtreffer, wo die Fürther sich selbst anschießen, ein Abpraller vom Fürth Keeper Grün, der bei Mandzukic landet und eine abgefälschte Robben-Flanke. Am verdienten Sieg der Münchener gibt es jedoch keinen Zweifel.

Die Münchener überzeugten mit großer Ruhe am Ball. Unterhaltsam war es sicherlich nicht, aber effektiv. Die Fürther versuchten mit viel läuferischem Einsatz den Bayern Paroli zu bieten, waren im Spiel nach vorne jedoch zu ungefährlich.

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