Dienstag, 13. März 2012

Die Rudelbildung Rückschau zum 25. Spieltag

Bremen hat es mal wieder getan. Genau wie im großen Nord-Derby gegen den Hamburger SV vor einigen Wochen glänzten die Bremer gegen die Hannoveraner durch gnadenlose Effektivität und gewannen mit 3:0. Schauen wir uns einige der Hauptfaktoren an.

Werder Bremen-Hannover 3:0 


Für Hannover gibt es in Bremen auch weiterhin nichts zu holen. Trotz teilweise gutem Spiel unterlag man am Ende deutlich mit 0:3 und konnte damit auch im 9. Spiel in Folge nicht in Bremen gewinnen. Ironischerweise bestraften die Bremer die Hannoveraner auf ihre eigene Art.

Zu viele Standards sind wie Elfer:

22 Einwürfe und 2 Eckbälle erarbeiteten sich die Bremer am Sonntag, doch entscheidend war eine andere Zahl. 

28 mal foulten die Hannoveraner die Bremer, 2 dieser Fouls führten zu Gegentreffern. Sowohl das 1:0 durch Pizarro als auch das 2:0 für die Bremer durch Prödl fiel nach einem ruhenden Ball. Bremen bediente sich also einer Stärke der Hannoveraner um die Niedersachsen zu schlagen. Dies hat schon eine gewisse Ironie in sich, da wir in unserer Vorschau gerade auf die Stärke der 96er nach Standardsituationen hingewiesen hatten. Doch Bremen drehte den Spieß um. 

Dies ist umso bemerkenswerter wenn man bedenkt, dass die Hannoveraner in der Luft doch klar die Hoheit zu verzeichnen hatten. Sie gewannen 55% der Luftduelle, was allerdings wertlos war, da sie zwei der entscheidenden verloren.

Das Marin sich frühzeitig verletzte und durch Ekici ersetzt werden musste sollte sich als glückliche Fügung herausstellen. Mehmet bereitete beide Tore per Freistoß vor. Werder verdoppelte damit in einem Spiel seine Rückrunden-Tore nach Standardsituationen. 


Bremens starke Defensive:


14 Torschüsse hatten die Hannoveraner zu verzeichnen, aber nur 4 davon gingen auch aufs Tor. Dies lag unter anderem an der überragenden Innenverteidigung der Bremer an diesem Sonntag-Nachmittag. Sowohl Prödl als auch Sokratis waren so gut wie immer Herren des Geschehens und warfen sich in alles was richtung Tor flog. 

Dazu gewannen die beiden jedes Kopfballduell (wortwörtlich) welches ihre super Leistung nur unterstrich. Sokratis war außerdem mit 85% gewonnener Zweikämpfe der zweikampfstärkste Spieler auf dem Feld. Klaus Allofs wird es freuen, das man eine Kaufoption für den griechischen Hünen besitzt.

Dieses Lob muss man allerdings an das gesamte Bremer Team aussprechen, dass sich in die Zweikämpfe warf (33 Tacklings und 4 geblockte Schüsse) und diese auch in der Regel gewann (starke 58%).

Bremer Laufbereitschaft und Effizienz:


7 Torschüsse, 3 Treffer-viel mehr kann man nicht verlangen. Wieder einmal glänzten die Bremer durch Effektivität-ein Nord-Derby Syndrom? 

Ein weiterer Faktor war die Laufbereitschaft der Bremer. 119 Kilometer lief man während des Spiels, dies waren ganze 8 Kilometer mehr als die 96er. Während beide Mannschaften ca. gleich viel sprinteten waren die Bremer im Durchschnitt auch einfach schneller als ihre Widersacher (7.4 zu 6.7).

Wie vorher schon angekündigt waren es wieder einmal die üblichen Verdächtigen der Bremer, die sich die Füße wund liefen. Trybull und Hartherz beackerten die linke Seite unermüdlich, während Junuzovic und Bargfrede zentral die Räume zustellten. 

Auch ein anderer Bremer Spieler, der verwundern mag, fiel durch unglaubliche Laufbereitschaft auf: Markus Rosenberg. Dieser war nicht nur in der Top 5 der Bremer zu finden, sondern lief auch wesentlich mehr als die meisten Hannoveraner. Daher war es Markus auch nur zu gönnen, dass auch er sein Tor machte.


Das Rudelbildung Duell des Spiels:


Wiese gegen Zieler. Klarer Punktsieg für die deutsche Nummer Zwei. Dies lag nicht  nur an dem offensichtlichen Resultat der Begegnung, sondern ist auch damit zu begründen, dass Wiese gerade in der Anfangsphase zweimal sehr stark reagierte und damit sein Team vor dem Rückstand bewahrte. Zieler machte kein schlechtes Spiel, war aber bei weitem nicht so spielentschiedend wie sein Bremer Kontrahent. 


Der Rudelbildung Spieler des Spiels:


Sokratis. Der Bremer Abwehr-Hüne gewann mit Abstand die meisten Zweikämpfe auf dem Platz- sowohl Brutto (23 an der Zahl) als auch Netto (85%). Fast hätte er diese überragende Leistung auch noch mit einem Treffer gekrönt.


Fazit:

Bremen gewinnt verdient, wenn auch mit einem Tor zu hoch und verteidigt damit seinen 6. Platz. Mit nunmehr 11 Saison-Siegen hat man nun schon mehr Spiele gewonnen als in der kompletten letzten Saison. 

Der erste Werder-Heimsieg der Rückrunde kam zustande durch gnadenlose Effektivität und eine stark aufgelegte Defensive (was man bei Werder ja nicht oft genug betonen kann).

Das Rosenberg seine Flaute beendet hat wird Thomas Schaaf freuen, gerade da man wohl in den nächsten Spielen auf Claudio Pizarro verzichten muss nach seiner Tätlichkeit am Wochenende. Wie das DFB-Sportgericht in diesem Falle entscheidend wird ist höchstinteressant, da man mit der Causa Guerrero ja für kontroverse Entscheidungen die Tür geöffnet hat.

Die Hannoveraner befinden sich weiterhin in einem kleinen Tief und werden versuchen ihren 7. Platz bis Saisonende zu verteidigen. Da dieser durch die besondere Situation im DFB-Pokal (3 wahrscheinliche Champions League Teilnehmer im Halbfinale) für einen Startplatz in der Europa League berechtigen würde werden die 96er alles in die Waagschale werfen müssen hiefür. Die guten Ergebnisse aus der diesjährigen Saison dort werden sicherlich genug Ansporn sein.


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