Montag, 27. Februar 2012

Die Rudelbildung Rückschau zum 23. Spieltag

Das erhoffte Spitzenspiel wurde leider zum Langweiler. Schalke steht lange zu tief gegen verbesserte Bayern, was am Ende in einem hochverdientem 2:0 Sieg für die Münchener resultiert.

Bayern München-Schalke 2:0. Willkommen zu den Ribery Festspielen: 


Bayern Trainer Heynckes hatte eine Überraschung parat. Nicht wie erwartet Kroos startete neben Gustavo auf der Doppel 6er sondern Alaba. Beeindruckende Statistik in diesem Falle, dass Kroos das letzte Mal am 4. Spieltag nicht von Anfang an für die Bayern aufgelaufen war.

Im Vergleich zum Champions League Spiel in Basel verzichtete Heynckes sowohl auf Kroos als auch Tymoshchuk. Luiz Gustavo sowie Müller standen dafür in der Startformation des Rekordmeisters. Beide hatten wir an dieser Stelle gefordert, wobei wir jedoch schockiert waren, als wir den Namen Kroos nicht in der Startelf sahen. Doch der Erfolg sollte Jupp recht geben. 




Bayerns offensive Dreierreihe als Prunkstück:





Müller, Robben und Ribery wirbelten die Schalker Abwehrreihen gehörig durcheinander. 









Ein Erfolgsrezept war ihre Beweglichkeit und der Zug zum Tor: Müller, Robben und Ribery absolvierten die meisten Sprints aller Spieler auf dem Feld, und konnten am Ende 14 der 20 Torschüsse auf ihrem Konto verbuchen. 









Gerade Robben und Müller sprinteten um die Wette: 33 zu 25 Sprints. Im Vergleich war Fuchs der Spieler mit den meisten Schalker Sprints, und dies war auch Robbens Antritten zu zuschreiben. 






Dazu liefen die drei Bayern zusammen fast 35 Kilometer, eine Zahl die nur von Gustavo und Alaba auf der 6 überboten wurde. 




Gerade Ribery lieferte eine hervorragende Leistung ab, nicht nur weil er beide Münchener Treffer erzielte. Er stahl dem ebenfalls guten Robben auch klar die Show-45% aller Bayern Angriffe wurden über die linke Seite vorgetragen, nur 33% über Robbens Seite.




Thomas Müler supplierte diese Dreierreihe hervorragend, und konnte von den Schalkern kaum im Zaun gehalten werden. Er schoss 5 mal aufs Tor, legte außerdem 4 Torschüsse auf und belohnte sich mit einer Torvorlage. Seine größte Stärke war allerdings sein Spiel ohne Ball. Müller war so gut wie überall auf dem Platz zu finden, was die Schalker Abwehr immer wieder aufriss. 





Auch spielte Müller oftmals sehr intelligent sehr rechtslastig. Hiermit unterstütze er Robben, der an dem Tag mehr auf Hilfe angewiesen war als Ribery. 




Das riskantere Spiel der Münchener:




Nur 53% Ballbesitz hatten die Münchener nach Spielende zu verzeichnen. Wenig für eine Mannschaft, die sonst um die 63% Ballbesitz liegt. Dies hatte allerdings 2 Gründe:




1) Die Bayern zogen sich nach dem 2:0 zurück und ließen Schalke das Spiel machen




2) Die Bayern spielten wesentlich risikoreicher mit viel mehr Vertikalpässen. Das Spiel wurde so risikoreicher hatte aber auch mehr Zug zum Tor. Nicht einmal 85% der Pässe kamen diesmal an, dafür war das Spiel der Münchener aber wesentlich druckvoller und zielgerichteter. 




Schalkes Schwäche aus dem Spiel heraus:




Wenig ging bei den Schalkern. 







Von den 12 Torschuss-Versuchen, und wir nennen sie mit Absicht Versuche, resultierten 7 aus Standardsituationen. 







Einzig Matips Großchance entwickelte sich aus dem Spiel heraus, auf typisch Schalker Art per Konter. 







Gerade im Umstellungsspiel kam einfach zu wenig von den Schalkern. Bayern löste dies allerdings auch sehr clever, beide Außenverteidiger hielten sich zumeist zurück, sodass bei Ballverlust 6 Bayernspieler, 4er-Kette plus die beiden 6er, sofort hinter dem Ball waren. Die Schalker Stürmer waren so isoliert und blieben relativ blass. 




Da man sich auch wenig Standardsituationen erarbeitete (Einwürfe mal ausgenommen)-Schalke hatte 3 Ecken die Bayern 10- konnte man den Münchenern selten gefährlich werden. Bezeichnend auch das am Ende 5 der Torschüsse auf das Konto von Defensiv-Spielern gingen, vorrangig aus Standardsituationen. Bezeichnenderweise verzeichneten die Schalker 6 Abschlüsse per Kopf, doppelt so viel wie die Bayern.




Schalkes Problem gegen Spitzenmannschaften:




Wieder verlor Schalke gegen eine Spitzenmannschaft und wieder verlor man deutlich. 







0:2 im Hinspiel, wo man chancenlos war, 0:2 gegen Borussia Dortmund (was noch schmeichelhaft war),0:3 in Gladbach und nun also die die vierte Niederlage gegen die Bayern. Einzig gegen Gladbach in der Hinrunde konnte man Punkten. Zu wenig man um die Meisterschaft mitspielen will.




Schalkes Problem auf den Außenverteidiger-Posten:




Dies ist kein generelles Problem, aber wurde doch gegen Robben und Ribery deutlich. 





Höwedes erwischten einen gebrauchten Tag und leitete in der 5. Minute mit seinem Katastrophen Ballverlust nahe der eigenen Eckfahne fast die frühe Führung der Münchener ein. Auch sonst war der Schalker Kapitän wenig souverän, was nicht nur Ribery Doppelpack verdeutlichte. Seine schwache Leistung war einer der Gründe wieso die Bayern es immer wieder über links versuchten. Am ende hatten Ribery, Lahm und Badstuber die meisten Ballkontakte auf dem Platz, kein Zufall dass sie alle auf der linken Seite des Feldes zu finden waren.




Auf der anderen Seite erging es Christian Fuchs noch schlimmer. Bemüht sich nach vorne einzuschalten hinterließ dies Löcher, denen Robben sich gnadenlos bediente. Fuchs gewann gerade mal die Hälfte seiner Zweikämpfe, was viel zu wenig war. 




Der Schalker Lichtblick-Jefferson Farfan:




Farfan war noch der aktivste Schalker und der einzige, der zumindest ab und an für Gefahr sorgen konnte. Wie erwartet spielte Schalke bevorzugt über seine rechte Seite, sodass er sich auch für 7 der 9 Schalker Flanken verantwortlich zeichnen konnte. Sein gutes Spiel untermauerte dass er nach Kyriakos Papadopoulos der Schalke-Spieler mit den meisten gewonnenen Zweikämpfen war.







Wenn nichts läuft läuft nichts:




Das Bayern so viele Torschüsse verzeichnen konnte lag nicht nur an der Beweglichkeit der Offensivreihe, sondern auch daran, das Schalke generell zu wenig lief, um Bayerns Spiel effektiv zu unterbinden. 







113 Kilometer waren es am Ende auf Schalker Seite, 117 auf Seite der Bayern. Zum Vergleich lief der Hamburger SV 118 Kilometer in Gladbach am Freitag. Erfolg muss man sich eben auch erlaufen.




Der Rudelbildung Spieler des Spiels:




Thomas Müller. Ribery glänzte und schoss beide Tore, aber Müllers Läufe waren es die sowohl Robben unterstützen als auch Löcher in die Schalker Abwehr rissen. Ihm wäre ein Tor zu gönnen gewesen.




Fazit:




Schalke verabschiedet sich aus dem Meisterrennen, die Bayern sind wieder dran. Aber der Titel führt auch weiterhin nur über Borussia Dortmund. Selbst verbesserte Bayern können sich momentan nicht mit den Dortmundern messen. 










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