Donnerstag, 16. Februar 2012

Die Rudelbildung Vorschau für den 22. Spieltag:

Mit Rudelbildung geht ihr optimal vorbereitet in den Spieltag. Hier erfahrt ihr kurz und knapp die wichtigsten taktischen und statistischen Aspekte des kommenden Spieltages. In dieser Woche liegt unser Hauptaugenmerk auf dem Nord-Derby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen. Der HSV hat die letzten drei Heimspiele gegen die Bremer gewonnen und wird versuchen den 4. Heimsieg in Folge gegen den Rivalen zu landen.



Hamburger SV-Werder Bremen:


Das Hinspiel:


0:2. Bremen verschlimmerte Hamburgs Krise und gewann durch 2 Tore von HSV-Schreck Pizarro (14 Tore gegen den HSV). 


Werder gewann damit am 5. Spieltag das dritte Spiel in Folge und war erster Verfolger der Bayern, während der HSV auch das 12. Spiel in Folge unter Oenning sieglos blieb. Eine Woche später war Oenning Geschichte in Hamburg.


Hamburger SV:


Der HSV hat sich unter dem neuen Trainer Thorsten Fink sichtlich stabilisiert: 19 Punkte holte man in 12 Spielen unter Fink, nur die Top Vier der Liga-Dortmund, Bayern, Gladbach und Schalke-holten mehr Punkte in diesem Zeitraum. Die Belohnung ist der Sprung von Platz 18 auf Platz 10. 


Nach einem Fehlstart zu Saisonbeginn haben die Hamburger sich gefangen und Blut geleckt, einige schielen schon auf die Europa League Ränge. 7 Punkte Rückstand hat man auf den 5. Bremen, 5 Punkte auf Leverkusen und Hannover. Berechtigte Hoffnungen?


Der HSV wird wie gewöhnlich in seinem Finkschen 4-4-2 auflaufen und Rincon sollte nach seiner Gelb-Sperre wieder für Kacar in die Startelf rücken. Ansonsten sind keine Änderungen zu erwarten. 


Rajkovic und Westermann überzeugten in den letzten Spielen und gerade der Hamburger Kapitän spielt seit Wochen grundsolide. Die Kopfballstärke beider wird in den Duellen gegen Pizarro entscheidend sein.

Auch werden Rincon und Jarolim die Überhand im Mittelfeld gewinnen müssen gegen ihre Bremer Kontrahenten. Einer von beiden wird sich bei Ballbesitz wieder zwischen die Innenverteidiger fallen lassen, sodass das Spiel des HSV in der Vorwärtsbewegung einem 3-5-2 ähneln wird. 

Da Bremen mit der typischen Schaafschen Raute auflaufen wird müssen Jansen und Sala defensiv einrücken um die Hamburger 6er zu entlasten. Dies wird Raum für Bremens Außenverteidiger öffnen. Es ist also sehr wichtig, dass die beiden Hamburger Stürmer die Passwege von Beginn an gut zustellen und sich an der Defensivarbeit beteiligen. Hier ist Paolo Guerrero besonders gefordert.

In der offensive wird der HSV aufgrund der mangelnden Kreativität der 6er auf sein Flügelspiel vertrauen müssen. Dies ist in der Regel sehr linkslastig. Ein weiterer Aspekt dieser Marschroute wird die Dominanz in der Luft sein, Flanken und Standardsituationen sind ein probates Mittel gegen die Bremer.

Werder Bremen: 


Die Bremer warten seit mittlerweile 5 Spielen auf einen Sieg und laufen bei einer Niederlage Gefahr einen weiteren Konkurrenten um die internationalen Plätze zu "gewinnen." 

Von der Champions League spricht man nach dem guten Saisonstart keiner mehr, zu enttäuschend waren die Entwicklungen der letzten Wochen.

Schaaf wird seiner berühmt berüchtigten Raute vertrauen und hoffen, dass man nach mehr als 4 Monaten mal wieder einen Auswärtssieg erringen kann. Gerade Claudio Pizarro wird nach seiner Gelb-Sperre von immenser Bedeutung sein.

15 Tore und 5 Vorlagen stehen auf dem Konto des Torjägers, der am liebsten gegen die Hamburger trifft. Doch alleine wird er es nicht richten können.

Im Bremer Mittelfeld wird die entscheidende Frage sein wie sich das das junge Quartett Bargfrede, Ignjovski, Trybull und Junuzovic gegen die 4 Hamburger Mittelfeldspieler schlagen wird. 

Bargfrede ist sehr stark in der Luft und passsicher, sieht sich jedoch den ebenfalls bissigen Jarolim und Rincon gegenüber, wo gerade Jarolim durch seine astronomischen Passwerte glänzt. 

Ein Vorteil für die Bremer könnte sein, dass einer dieser Hamburger 6er oft sehr tief positioniert ist, welches Junuzovic entlasten könnte. 

Der Österreicher glänzt bis jetzt allerdings nicht nur offensiv, sondern auch aufgrund seiner unermüdlichen Laufarbeit, und wird von Ignjovski entlastet werden.

Bremens Problemzone könnte die linke Seite sein. Trybull ist relativ stabil in seinen Leistungen aber zweikampfschwach, und hat den unerfahrenen Hartherz hinter sich. Der HSV wird versuchen über diese Seite viel Druck zu machen um die Unerfahrenheit der beiden auszunutzen. 


Diese Spieler könnten den Unterschied ausmachen:

HSV:  Paolo Guerrero, David Jarolim und Marcel Jansen

BREMEN: Claudio Pizarro, Zlatko Junuzovic und  Sokratis

Das entscheidende Duell des Spiels: 

Westermann/Rajkovic gegen Claudio Pizarro.

Fazit: 

Vor fast genau einem Jahr gewann der Hamburger SV sein Heimspiel gegen die Bremer mit 4:0, so deutlich wird es diesmal nicht werden.

Seit 2008 gab es akeinen Auswärtssieg mehr in Duellen der beiden Nordklubs, es ist unwahrscheinlich, das sich das am Samstag ändern wird. 

Der HSV hat in den letzten Wochen bewiesen, das man sich defensiv gefangen hat und nicht viel Tore erzielen muss um ein Spiel zu gewinnen, ein klarer Vorteil gegen die defensivschwachen Bremer. Diese sind hingegen in der Lage Tore zu erzielen, wiederum ein Vorteil gegenüber den Hamburgern. 

Vieles deutet also auf einen Hamburger Sieg hin. Doch Derbys schreiben oft ihre eigene Geschichte, und auch ein Unentschieden kann keinen neutralen Beobachter wirklich überraschen. 

Ein Unentschieden würde keinen Mannschaften sonderlich weiterhelfen. Werder Bremen würde damit aber immerhin einen neuen Vereinsrekord aufstellen, da es das 5. Unentschieden in Serie wäre. Ob man darüber an der Weser so glücklich wäre?


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