Mittwoch, 1. Februar 2012

Alle Jahre wieder- das Januar Transferfenster: Gewinner und Verlierer National

Der 31. Januar 1929 - "Im Westen nichts neues." 

Erich Maria Remarques Antikregsroman erschien vor 73 Jahren und man könnte behaupten, dass die Botschaft auch für Fußballfans jedes Jahr wieder aktuell wird.

Alle Jahre wieder wird der 31. Januar in Fußballkreisen zelebriert. Dies hat nichts mit dem Geburtstag von Theodor Heuss, dem  ersten Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1959 zu tun. Nein, das Transferfenster schließt. Dies bedeutet Hektik, Hektik, Hektik und Gerüchte ohne Ende.


Werfen wir also einen Blick auf die Entwicklungen auf dem deutschen Markt. Da darf Magaths Reste-Rampe natürlich nicht fehlen.


Hier sind die Tops und Flops der Transferaktivitäten aller 18 Bundesligaklubs:


Gewinner:

Borussia Dortmund: Verträge mit Sportdirektor Zorc und Trainer Klopp langfristig verlängert, dazu Zidan und Le Tallec abgegeben. Beide Stürmer passen in die Kategorie "nicht zwingend notwendig." Wichtig auch, dass man Barrios nicht ohne adäquaten Ersatz gehen ließ. Bezeichnenderweise war der größte Verlust der Transfer  des Nachwuchstalentes Thomas Eisfeld an Arsenal London. Ärgerlich aber verschmerzbar. Die Zukunft sieht rosig aus in Dortmund.

Bayer Leverkusen: Mit Corluka die vakante Rechtsverteidigerposition auf dem Papier gut besetzt. Außerdem mit Leno einen Torhüter mit großem Potential an sich gebunden, auch wenn die kolportierte Ablöse zu hoch ist. Also alles in allem ein erfolgreiches Transferfenster für die Enttäuschung der Hinrunde.

Mainz 05: Bis zum Transfer von Zidan eher ein Kandidat für weder noch. Zidan machte den Unterschied, da sein Transfer ein minimales Risiko darstellt und Mainz gleichzeitig eine weitere Option im Offensivspiel gibt. Schenkt Tuchel ihm das Vertrauen wird der Ägypter es zurück zahlen.

1. FC Kaiserslautern: 8 Abgängen stehen 5 Neuzugänge gegenüber. Dies sagt einiges über die zum Teil verfehlte Einkaufspolitik der Pfälzer aus - doch Besserung ist in Sicht: Sandro Wagner hat das Potential der Transfer der Rückrunde zu werden.

VFB Stuttgart: Pogrebnyak und Leno gingen, auf der anderen Seite ist Ibisevic der Königstransfer der Stuttgarter in diesem Transferfenster. Leno war überragend in Leverkusen, wurde aber von Ullreich sogar noch übertroffen - also ein wirtschaftlich schlauer Transfer. Der Russe war nicht erste Wahl und verdiente fürstlich - Ibisevic sollte ihn mehr als ersetzen können, wenn er von Verletzungen verschont bleibt.

Werder Bremen: Wolf war aus wirtschaftlichem Aspekt sinnvoll zu verkaufen, dafür kamen mit Affolter und Zlatko Junuzovic zwei vielversprechende Neuverpflichtungen. Beide haben das Potential tragende Kräfte für Werder Bremen zu werden. Dazu kommt mit Florian Hartherz vielleicht die Überraschung der Saison aus dem Nachwuchs. Sollte man Wesley noch verkauft kriegen kann man in Bremen mehr als zufrieden sein.

Schalke 04: Obasi sollte eine sinnvolle Alternative darstellen, die Ausleihe von Moravek macht auch Sinn. Nichts weltbewegendes aber vernünftig.

FC Augsburg: Mit den Ausleihen von Ja-Cheol Koo und Jan Morávek verschafft sich der FCA mehr Optionen im Mittelfeld. Der Abgang von Uwe Möhrle mag verwundern, doch gerade der Verkauf von Michael Thurk war für die Stimmung im Team sehr wichtig. 

Verlierer:

TSG Hoffenheim: Die proklamierte Verjüngungskur geht weiter, oder ist es eigentlich mehr ein Sparkurs nach verfehlten Zielen? Die Wahrheit liegt sicherlich irgendwo in der Mitte, aber Hoffenheim hat auf dem Papir Qualität verloren. Ibisevic, Sigurdsson und Obasi verließen die TSG, dafür kam mit Weiser ein Perspektivspieler und Lakic aus Wolfsburg. Der Kroate könnte entscheidend für Hoffenheim werden, doch unterm Strich verlor man 3 gute Spieler, deren Verlust es zu kompensieren gilt. 

SC Freiburg: Toptorjäger Cisse ist weg, dafür bekam man einen schönen Batzen Geld. So weit so gut, doch langen die getätigten Transfers um die Klasse zu halten? Mit Yacine Abdessadki, Felix Bastians, Heiko Butscher, Maximilian Nicu, sowie Cisse verlor man Stützen der letzten Saison. Dafür kamen 5 neue, sowie 4 Spieler aus der Jugend. Diese deuteten teilweise schon ihr Potential an, aber ob es langt um die Klasse zu halten ist die große Frage.

Bayern München: Nichts tat sich bei den Münchenern. Das muss nichts schlechtes bedeuten, doch in diesem Fall vermisst man eine alternative für die Innenverteidigung und einen Backupstürmer für Gomez. Ob man mit diesem Personal das Champions League Final im eigenen Stadion erleben wird?

Weder noch:

Hertha Berlin: Ein peinlicher Trainerwechsel, dazu mit Bastians eine sinnvolle Ergänzung. Im Westen nichts neues.

Gladbach: Der Verlust von Reus und Neustädter überschattet das Transferfenster für das Überraschungsteam der Hinrunde. Ansonsten verlieh man ein paar Talente und verstärkte sich mit welchen. Ring und Cigerci bringen einiges mit, allerdings ist es fraglich, ob sie diese Saison schon ihren Durchbruch feiern. Der Verkauf von Raúl Bobadilla war sowohl sportlich als auch wirtschaftlich sehr vernünftig.

1. FC Köln: Bankdrücker und Tribünenhocker gingen, dafür kamen 2 neue Spieler. Chong Tese könnte eine wertvolle Alternative für den Sturm darstellen.

Hannover 96: Der Transfer von Stürmer Mame Biram Diouf war teuer aber notwendig. Man wird sehen ob er sein Potential abrufen kann.

Hamburger SV: Sowah verliehen, dazu 2 junge Perspektivspieler für die Jugend/2. Mannschaft verpflichtet. Nichts besonderes also. Aber aufgepasst, das behauptete man auch als Töre, Sala und co. kamen. 


Ihr vermisst sicherlich einen Verein in dieser Auffzählung - den VFL Wolfsburg, aber Magath war wieder fleißig unterwegs und bekommt deswegen von uns sein ganz eigenes Spezial zum Thema Wintertransfers Top oder Flop. Gerade die Frage, ob er auch gleich 8 neue Dolmetscher verpflichtet hat interessiert. Vorfreude ist die schönste Freude.


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